Immersiv, schwer, laut!? Ich bin dabei!
Vorwort
Ich beziehe mich in diesem Review auf die Racing Simulation Automobilista 2 (AM2), Version 1.4.6.4, Stand April 2023 in der VR-Variante. Denn Rennspiele in flat zu zocken, macht für mich seit dem Erwerb meiner VR-Brille gar keinen Sinn mehr.
Grafik & Sound = Immersion
Erfrischend schön. So könnte die Zusammenfassung dieses Kapitels heißen. Endlich mal ein VR-Racing-Game, das einen guten – und damit meine ich wirklich guten – VR-Support mitbringt. Anders als bei Project Cars 2, Dirt Rally 2, Asetto Corsa Competizione (Was? Pizza Calzone?) ist der VR-Modus in AM2 nicht nur drangelötet worden. Ganz offensichtlich hat sich das Entwicklerteam explizit bereits am Anfang des Projekts Gedanken zur Zukunftfähigkeit von Racing Sims gemacht und dem Game einen „nativen“ VR-Modus verpasst. Das äußert sich nicht nur durch eine erfrischend gute Grafik in den stereoskopischen Linsen der VR-Brille – nein, zeitgleich ist dadruch das Ganze bemerkenswert flüssig! Ein bisher eher seltenens Erlebnis in VR.
Passend zur Grafik ballert auch der Sound richtig. Man nimmt außer dem eigenen Turbo, Verbrennermotor und dem Auspuff auch Geräusche von herannahenden Mitstreitern, umherfliegende Steinchen, lose Karroserieteile, aufsetzende Unterböden usw. in bester Qualität wahr. Top!
Kombiniert man Grafik und Sound mit einer VR-Brille und einem Lenkrad, kommt eine echt intensive Immersion raus, wie man im unten eingebetteten Gamplay-Video erahnen kann.
Besser könnte es sein
À propos Wheel. Das G29 von Logitech macht in meinem Fall manchmal Problemchen. So kann man zwar die Knöpfe drücken und bis ins Game einsteigen, stellt dann allerdings in der Karre fest, dass weder das Lenkrad, noch die Pedale reagieren. Auch nach einem Neustart des Games keine Abhilfe, das Lenkrad bleibt tot. Sehr seltsam! Abhilfe schafft hier der Wechsel im Steuerungsmenü vom G29 auf das G920. Anschließend Lenkrad kalibrieren und fertig.
Uncool ist auch, dass die HUD-Anzeigen sich in VR nicht so ganz vernünftig konfigurieren lassen und irgendwie viel zu nah an den eigenen Sehorganen schweben. Meine unkonventionelle Lösung: Ausschalten. Hat man in einem echten Rennwagen schließlich auch nicht.
Simulation at it’s best
Keine Map, keine Platzierungliste, keine Ideallinie, keine Bremshilfen, keine Gegenlenkhilfen, Schaden auf Maximum. So muss eine Simulation sein. Und wenn es doch mal zu schwer wird: Alles lässt sich einstellen. KI-Gegenstärke, KI-Aggresivität, Rennlänge und natürlich die oben schon genannten Hilfen.
Selbst definieren kann man auch die Spielmodi. Ob Einzelrennen, eine vorkonfektionierte oder selbstgeschneiderte Meisterschaft gegen KI, eine Multiplayer-Session, einen Testtag, offzielle oder eigene Zeitfahrevents. Ungewöhnlich ist, dass es zahlreiche brasilianische udn im Vergleich dazu relativ wenige internationale Strecken gibt.

Inzwischen findet man online auch den ein oder anderen Host und ein Safety-Rating hilft bei der Zusammenkunft Gleichgesinnter, ohne das durchgeknallte Kiddies einem direkt beim Start in den Karren brettern. Allerdings fehlt ein Karrieremodus noch. Leider!
Interessant ist teilweise auch die Auswahl der verfügbaren Boliden. Vom Fiat Uno, VW Polo, Mini Cooper über Renntrucks, diverse Formelwagen aus verschiedenen Epochen, Vintage-Boliden, GT4 und GT3, Karts bis hin zu Stock Cars. Da ist einiges dabei und trotzdem fehlt irgendwie was!?

Fazit
AM 2 ist ziemlich nah an der perfekten Racingsim. Karrieremodus hinzufügen, mehr bekannte Tracks und Rennboliden rein, fertig! Trotzdem ist AM2 meine klare Empfehlung für alle, die mehr wollen als nur mal ein schnelles Arcade-Rennen fahren. Denn die Immersion ist phänomenal und das macht Lust auf mehr!
Die Kosten für die Sim in Höhe von 36,99 € auf Steam oder ab ca. 20 € im Preisvergleich bei keyforsteam lohnen sich auf jeden Fall. DLCs oder Season Pass braucht man nicht wirklich.
Also rein in den (Einkaufs-)Wagen, Blinker links und Überholspur! Wir sehen uns auf der Rennstrecke!