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DayZ

Überleben, looten, raiden!

Ein Game wie kein anderes

Als ich vor über 2 Jahren das erste Mal DayZ angeworfen habe, war ich vom Spielprinzip fasziniert. Aufwachen am Strand, dünn gekleidet und mit einem Apfel und Verband im Inventar ausgestattet, geht es um nichts anderes als ums blanke Überleben. Und dabei plagen einen nicht nur Hunger und Durst sowie Krankheiten, sondern auch noch Untote, üblicherweise als Zombies bekannt.

Keine Story, keine Anleitung, keine Karte

Getreu den osteuropäischen Setting gibt sich Day 2 in vielerlei Hinsicht spärlich. Kein Tutorial zum Start, kein Intro, keine Story. Einfach loslaufen und schauen was passiert. Doch wohin laufen? Ein Druck auf die Taste „M“ bringt nichts. Es gibt einfach keine Karte, die einem die eigene Position anzeigt, wie in gefühlt allen anderen Shootern und survival games. Orientierung bietet ein Kompass, den man gelegentlich finden kann, kyrillische (das hier „кириллица“, ne!?) Ortsschilder, vereinzelte aufgestellte Karten an Wanderwegen oder eine Papierkarte, die man gelegentlich finden kann. Pfadfinder-Feeling pur also!

Topographische Karte von Chernarus an einem Wanderweg. Der rote Punkt markiert den Standort.

Neuerdings kann man auch ein GPS-Gerät finden, das in Kombination mit der Touristenkarte auf Papier den aktuellen Standort als Punkt markiert. Alternativ kann man sich unter Zuhilfenahme von online Karten das (Über)Leben ein wenig leichter machen. Ich selbst nutze dafür gerne die iZurviveMap.

Spielprinzip

Auch das Spielprinzip besticht durch eine Sache: Abwesenheit. Es gibt kein vorgegebenes Ziel und kein Levelsystem oder änhliches. „Seltsam.“, denkt man sich anfangs. Trotzdem ist das Game spannend und abwechslungsreich, denn es passiert eigentlich immer etwas. Entweder verirrt man sich in der Dunkelheit, hat sich harte Nahkämpfe mit Zombies geliefert, einen Virus eingefangen oder ist Spielern begegnet, die erst „friendly!“ rufen, aber dann doch einem nach dem Leben trachten. Irgendetwas ist immer. Und genau das ist das Spannende an DayZ. Man weiß eigentlich nie, was als nächstes passieren wird. Wie im echten Leben eigentlich…

Wandersimulator

Häufig wird DayZ verächtlich auch als Wandersimulator bezeichnet. Schließlich legt man auf den meist riesigen Karten etliche Kilometer zu Fuß zurück. Dabei läuft man durch Wälder, über Wiesen durch Dörfer und Städte, Bauernhöfe und Militärgebiete. Die Landschaft und Umgebung ist dabei wirklich ansehnlich gestaltet, so dass man manchmal tatsächlich innehalt und die Aussicht genießt. Belohnungen für die virtuelle Wanderung gibt es also genügend!

Sonnenaufgang in den Wäldern um Banovce nad Bebravou

Bestes Spielerlebnis

Generell ist die Imersion im DayZ einmalig. Während man also lootend durch die Gegend läuft, füllt sich der eigene Rucksack. Man hat Munition gefunden und ein paar Nägel sowie Werkzeuge für den Basebau und plötzlich hört man Schritte und Schüsse! Sofort macht sich Panik breit. Die Hände werden feucht und das Herz schlägt bis zum Hals. Jetzt bloß nicht sterben, ich liebe doch meinen loot! In keinem anderen Game – außer vielleicht ansatzweise bei Rust – reagiert mein Köper so stark auf die audiovisuellen Reize.

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Warum geht mein Puls so hoch?

Das besondere dabei ist: es passiert stundenlang „nichts“ und man ist vom Laufen und Looten ein wenig eingelullt, und dann Action aus dem nichts. Sehr aufregend und immersiv!

Hassliebe

Doch nicht alles in DayZ ist perfekt. Ganz im Gegenteil! Bugs wie springende Autos, despawnende Objekte (ich habe schon ganze Rucksäcke verloren), festsitzende oder durch die Bodenoberfläche fallende Spielcharaktere, Lags usw. … in DayZ haben alle schon Pferde kotzen gesehen!

Doch was überhaupt gar nicht geht, sind die Cheater, die sich vermehrt auf den offiziellen Servern rumtreiben. Man hockt im Gebäude und stirbt plötzlich und unerwartet, ohne vorherigen Feindkontakt und völlig geräuschlos. Leider gibt es auf den offiziellen Servern keine Möglichkeit solche Vorfälle zu melden oder als Spieler irgendwas dagegen zu unternehmen. Schade…

Empfehlungen

Deswegen und wegen einiger auf den Vanillaservern fehlender Dinge, z.B. wie elektronischer Codelocks und zusätzlicher Basebaumöglichkeiten, empfehle ich das Zocken auf leicht gemoddeten Community-Servern. Die Community-Server bieten zudem Abwechslung durch eine größere Kartenvielfalt. Die Maps Banov, Namalsk oder Deer Isle sind auf jeden Fall interessant, wenn man mal genug von Chernarus hat.

Absolutes no go sind für mich Server mit 3rd person perspective, ingame maps inkl. 3D-Markern oder mit Tradern. Trader sind Verkaufsautomaten, die in bestimmten Zonen aufgestellt sind und bei denen man sich mittels Währung mit Waffen, Munni, Medikamenten und sonstigen Objekten eindecken kann. Das zerstört in meinen Augen das eigentliche Spielprinzip. Zudem sollte man darauf achten Server mit aktiven Admins, passender Spielerzahl (leer ist langweilig!) und vernünftigen Pings zu finden.

An dieser Stelle möchte ich ein paar empfehlenswerte Server vorstellen. Alle Server haben aktive Admins und einen Discord, den man sich dringend anschauen sollte, um die serverspezifischen Regeln zu kennen:

BrainDeathDayZ: Betrieben wird ein Chernarus-Server und ein Banov-Server. Da ich die Map Banov, die der echten Region rund um die Stadt Banovce nad Bebravou in der Slowakei nachempfungen ist, sehr mag, spiele ich hier häufiger mal. Außer hilfsbereiten und sehr netten Admins und 1st person perspective only bietet der Server eine abgewandelte Version von Basebuiling + und Sheds (kleine Häuschen, die man platzieren kann und somit schnell ein kleine Base fertig hat), so dass der Basebau nicht auf bestehende Kartengebäude beschränkt ist! Folglich kann man theoretisch überall bauen, wo der Untergrund einigermaßen eben ist, wie z.B. im Wald. Der Server ist auch für Anfänger geeignet, aber vorsicht es kommt in der Regel zu relativ viel PVP. Hin und wieder organisieren die Admins spezielle Events. Zudem gibt es an manchen Stellen KIs / Bots / NPCs, die einem das Leben auch mal schwer machen können …

IntenZ: Hardcore survival mit schweren Zombies, monatlich wechselnden Jahreszeiten, Tür-Barrikaden und einer medizischen Erweiterung namens Syberia-Mod, die Schmerzen, Gehirnerschütterungen, Sepsis usw. beinhaltet. Spannend ist auch das Level-System. Für Aktivitäten wie laufen, schleichen, Feuer entfachen, Krankheiten behandlen usw. erhält man Erfahrungspunkte, die den Skilllevel erhöhen und dann in Perks umgewandelt werden können. So wird der Char immer stärker, leiser, ausdauernder usw. Stirbt man, verliert man Skilllevel! Wechselnde Jahreszeiten haben ihre Besonderheiten, der Winter ist als Bambi (Neugespawnter) echt schwierig. Auch deswegen ist der Server nur für Fortgeschrittene zu empfehlen, dann aber um so mehr!

Zero DayZ: Die Zero Dayz Server bieten viel PVP, da das Basebuilding deaktiviert ist. Es gibt jedoch Fässer, die man verstecken kann. Dadurch ergibt sich insbesondere an Hotspots wie den Spawngebieten, Krankenhäusern, Militärgebieten etc. viel Traffic, so dass Spielersichtungen eigentlich garantiert sind. Es gibt einen Summer Chernarus, einen Namalsk (Polarregion), einen Esseker (Dschungel-Karte) und einen monatlich wechselnden Server mit den Maps Chiemsee, Deer Isle usw.

Fazit

Tja, was soll ich sagen?! DayZ ist das beste Game ever – trotz einiger Bugs und Unvollkommenheiten! Und das Beste: Man kann selbst steuern, ob man ein wenig relaxen und eine Base bauen möchte, oder man auf PVP-Action geht. Je nach Lust und Laune gibt nicht unbedingt das Spiel einem etwas vor, sondern man selbst, oder – wenn überhaupt – der Zufall. Zudem trifft man immer mal wieder auf nette Spieler, die wirklich „friendly“ sind. Daraus sollen sich schon echte Freundschaften ergeben haben!

Ich spiele folglich kaum noch andere Games, da die Immersion, die Spannung und der Spielspaß extrem hoch sind und in keinem anderen Titel der Sinn des Spiels auf die Art und Weise gegeben ist, wie in DayZ. Zumindest wenn man mit so einer Crew unterwegs ist, wie ich es bin. Alleine könnte DayZ auf Dauer vielleicht doch langweilig werden. 😉

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Mit dieser Crew wird es nie langweilig!

DayZ bekommt ihr ab ca. 10 € bei diversen Anbietern. Auch wenn das Spiel schon über 12 Jahre auf dem Buckel hat, es lohnt sich!!

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